Sonntag, 1. Juni 2014

Erwachsen werden? Nö.

Meine Mutter sagte kürzlich am Telefon folgenden Satz zu mir: "Als Mutter muss man Erwachsen werden."

Dieser Satz klang mir gefühlte Ewigkeiten im Kopf nach... Du MUSST Erwachsen werden/sein, dachte ich die ganze Zeit über und grübelte und grübelte. 

Ich ging spazieren und dachte darüber nach. Erwachsen werden. Will ich das überhaupt?

Ich meine, gut, mit 31 sollte man in vielen Dingen reif, sachlich und eben erwachsen sein. Kein Thema. Aber immer? In ALLEN Situationen? Nö. Seh
ich gar nicht ein. Da bin ich bockig. 

Ich will in Matschpfützen springen,
Grimassen schneiden, Kinderfernsehen gucken, Disney Shirts tragen, einen Superman-Schlafanzug anziehen, mich über schöne Dinge auch mal gern hüpfend freuen, im Planschi ne Wasserschlacht machen, meinen Mann und mein Sohn mit Wasserbomben bewerfen, beleidigt sein, wenn mein Sohn mich beim UNO und Mensch-Ärger-Dich-Nicht abzieht, heulen, wenn ich verletzt und enttäuscht bin, heulen, wenn ich das, was ich haben wollte nicht bekomme oder mein Lieblingsshirt in der Wäsche ist und grinsend durch die Gegend rennen, wenn mir was Tolles passiert. 

Ich will weiter Fussballaufkleber in mein WM-Panini-Heft kleben und die doppelten tauschen und nach einem verlorenem Spiel meiner Lieblingmannschaft schlecht gelaunt sein und weinen, bei einem Sieg blöd hüpfend und  jubelnd durch die Gegend laufen.

Ich will die Füße in einen See halten und rumquieken, wenn Fische angeschwommen kommen und Elefanten im Zoo füttern und dabei blöd mit ihnen reden als wären sie Babys und würden mich tatsächlich verstehen. Ich rede auch mit Enten und Gänsen. Bin sogar der Meinung sie Antworten mir. 

Das geb ich doch nicht auf, weil ich Mutter bin!

Nichts davon geb ich auf! Und wisst ihr warum? Weil es mich ausmacht. Weil es das Leben so lebenswert macht. Weil es meinem Sohn zeigt, dass das Leben als Erwachsener nicht nur ernst ist.

Mal ehrlich: Wir haben es als als Erwachsener doch manchmal schon schwer genug. Da dürfen wir auch mal an die sorgenfreie Zeit zurückdenken und das Leben einfach mal so hinnehmen und Quatsch machen. Das lenkt ab, macht den Kopf frei und bringt gute Laune. 

Ich weiß auch, dass manche mich wegen den allen oben genannten Sachen schon immer für total bescheuert erklärt haben. Aber wisst ihr was? Das war mir früher egal und dass ist es mir heute erst recht. 
Ich bin wie ich bin. Ihr wolltet mich in der Schule schon zum Spießer machen. Hat nicht geklappt. Jetzt werd ich auch keiner mehr.

In einigen Dingen mag ich pingelig sein.
Ich vielen aber nicht. Ich liebe und lebe das Kind in mir und ich werde nie wie die breite Masse sein.

Erwachsen werden? Nur auf alles achten, was angeblich "erwachsen" ist? Total
langweilig werden? Nö. Will ich nicht. 

Urteilt ruhig weiter über mich. Ich spring in der Zeit mit Leo in einer Matschpfütze rum oder mach ne Wasserbombenschlacht und genieße das Leben.