Montag, 4. Juli 2011

Geschichten des Lebens

Heute morgen sprach mich eine ältere Dame beim Einkaufen an, da sie so erstaunt war, dass mein Sohn so ruhig im Wagen saß und alles gespannt beobachtete. Sie erzählte mir dann in aller Ruhe, dass ihr Enkel in dieser Woche 5 Jahre alt wird und wie aufregend das alles ist. Während dieses Gespräches erwähnte sie ganz gelassen, dass ihre Tochter verstorben ist als der Kleine 3 1/2 Jahre alt war und sie ihn seit dem groß zieht, was auch kein Problem sei, da sie von Anfang an auf ihn aufgepasst hat. Ich war geschockt!! Ich dachte nur, wie traurig muss es sein die eigene Tochter zu überleben! Diese Dame war wirklich ganz reizend und total sympathisch. Ich sagte dann, dass ich es erstaunlich finde, dass sie es in ihrem Alter noch schafft ein Kleinkind großzuziehen und dass es bestimmt schwer für sie wäre, da sie ja auch die Tochter verloren hat, aber darauf ist sie gar nicht eingegangen. Sie erzählte weiter von ihrem Enkel und das war ganz interessant.... Sie erzählte mir, dass wenn sie mit ihm ins örtliche Gemeindehaus geht, er immer nach oben schaut und sagt "Oma, da ist Mama". Er meint aber damit nicht den Himmel, sondern den Raum in dem er von ihr Abschied genommen hat. Und dann sagte er kürzlich zu ihr, dass er nicht immer traurig sei, dass seine Mama weg ist, sondern nur manchmal und dann käme die Traurigkeit aus seinem Bauch und da könnte er gar nichts gegen machen. Er hätte ja seine Oma, die sei wie seine Mama. Ich war zu Tränen gerührt!! Und dann erzählte sie mir noch, dass ihre Tochter ihr mal einen Brief zum Muttertag schrieb bevor sie starb in dem stand, dass sie nicht nur Oma, sondern auch Mutter für den Kleinen sei. Ich weiß nicht, ob sie da schon wusste, dass sie sterben würde, das hat mir die Dame nicht erzählt. Ich denke die ganze Zeit darüber nach und habe einen so großen Respekt vor dieser Dame, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Sie war so gefasst, so glücklich trotz allem was ihr passiert ist. Das sind Geschichten und Menschen, die uns bewegen. Die nicht jammern und klagen, sondern das Leben so nehmen wie es ist: Grausam und doch wunderschön. Dies sind Geschichten des Lebens und sollten weitergegeben werden, was ich hiermit getan habe. Sie lenken uns ab von unseren Sorgen und sagen uns: Hey, das Leben ist schön! Vieles, was uns beschäftigt ist total nichtig und überflüssig. Wir sollten das hier und jetzt geniessen und uns nicht ägern!
Wenn Euch wieder was ärgert, was eigentlich nicht wichtig ist, dann denkt bitte an diese alte Dame. Ihr werdet sofort glücklich sein mit dem was ihr habt.

Eure Madame EtePetete

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