Dienstag, 8. November 2011

Neue Info zu Reboard-Kindersitzen

Ich habe neue Informationen zum Thema Reboard-Kindersitze erhalten! Vielen Dank dafür! :)

Es gibt nämlich dazu einen Flyer, aber leider nur auf englisch... Doch das Reboard-Forum (http://www.reboard-kindersitz.info/) hat sich die Mühe gemacht diese zu übersetzen, was ich wirklich großartig finde!

Lest Euch die folgende Übersetzung durch, denkt mal drüber nach und wenn ihr mögt schaut gerne im Forum vorbei... :)

"Quelle: http://www.anec.org/attachments/ANEC%20leaflet%20on%20CRS.pdf

European Association for the Co-ordination of Consumer Representation in Standardisation, aisbl
Avenue de Tervuren 32, box 27
B-1040 Brussels, Belgium
Phone +32 2 743 24 70
Fax + 32 2 706 54 30

anec@anec.euhttp://www.anec.eu
ANEC is supported by the European Union and EFTA

Rückwärts gerichtet - Der Gefahr den Rücken zuwenden

Hintergrund:

Verletzungen von Kindern können signifikant verringert werden, wenn sie in passenden Kinderrückhaltesystemen gesichert werden. Alle in der EU verkauften Kindersitze müssen der ECE-R44-Norm entsprechen.
Durch die Einteilung in Gewichtsklassen innerhalb der ECE-R44-Norm1 impliziert die europäische Gesetzgebung, dass es sicher ist, ein Kind ab 9kg Körpergewicht vorwärts gerichtet zu transportieren.

Auf der anderen Seite herrscht in Fachkreisen die einhellige Meinung, dass rückwärts gerichtete Kindersitze den besten Schutz bieten, bis ein Kind ca. 4 Jahre alt ist ( wie in der ANEC-Studie über die Effizienz von Kinderrückhaltesystemen im Alter von 0-3 Jahren² demonstriert wurde).
Es ist offensichtlich, dass zwischen den Erkenntnissen der Fachkreise, die auf Unfall- und Testergebnissen beruhen, und den Richtlinien, die den Konsumenten durch die Gesetzgebung vermittelt werden, eine große Lücke klafft.

Die ANEC hält die Verbraucherverbände dazu an:

- die Nutzung rückwärts gerichteter Kinderrückhaltesysteme für ältere Kinder voran zu treiben (idealerweise bis zum Alter von 4 Jahren)

- den Konsumenten deutlich zu machen, dass vorwärts gerichtete Kindersitze der Gruppe I nicht schon ab 9kg, sondern erst ab 13kg genutzt werden sollen

- den Konsumenten deutlich zu machen, dass rückwärts gerichtete Babyschalen der Gruppe 0+ genutzt werden sollen, bis das Kind 13kg erreicht hat (oder bis der Kopf des Kindes den oberen Schalenrand erreicht hat)

- den Konsumenten zu empfehlen, darauf zu drängen, dass rückwärts gerichtete Kindersitze der Gruppe I (wie in Skandinavien) europaweit erhältlich gemacht werden

Bei einem Unfall...

Bei einer Frontalkollision sind der Kopf, das Genick und die Wirbelsäule eines kleinen Kindes in einem vorwärts gerichteten Kindersitz ungeschützt, was oft zu schweren Schädigungen des Gehirns, Rückenmarksverletzungen oder innerlicher Enthauptung führt (aufgrund der enormen Gewalt, der das Genick ausgesetzt ist - entspechend 300-320kg).
Dahingegen nimmt die Lehne eines rückwärts gerichteten Kindersitzes den Großteil der Aufprallenergie auf und verteilt die Belastung. Folglich wirkt nur geringe oder gar keine Belastung auf Kopf, Genick und Wirbelsäule.
Konsumenten in den nordischen Ländern ist die Gefahr verfrühten Vorwärts-Fahrens dank strengerer Testverfahren³ bewusst. Demzufolge sind größere rückwärts gerichtete Kindersitze auf dem Markt erhältlich und es ist Tradition, Kinder rückwärts gerichtet zu transportieren, bis sie 3 oder 4 Jahre alt sind, wohingegen Kinder im restlichen Europa mit einem Jahr oder sogar noch jünger in vorwärts gerichtete Kindersitze umgesetzt werden.

Die ANEC hält die Behörden und Hersteller dazu an:

- rasch die notwendigen Schritte einzuleiten, den neuen I-Size-Standard auch auf Kinderrückhaltesysteme mit Gurtbefestigung auszuweiten

- europaweit ein größeres Marktangebot bereits existierender oder neuer rückwärts gerichteter Kindersitze für ältere Kinder zur Verfügung zu stellen

- die Entwicklung mehr rückwärts gerichteter ISOfix Kindersitze für ältere Kinder voran zu treiben

- die Konsumenten in den Anleitungen und in Vermarktung / Werbung für Kindersitze der Gruppen 0+ und I deutlich darauf hinzuweisen, dass diese nicht vorwärts gerichtet genutzt werden sollen, sobald das Kind 9kg Körpergewicht erreicht hat, und dass es sicherer ist, den Kindersitz rückwärts gerichtet zu nutzen, bis das Kind 13kg wiegt.

Die ANEC begrüßt die neue UNECE-Regelung zu Universellen ISOfix-Kinderrückhaltesystemen (I-Size), die sich bei der UNECE GRSP (Arbeitsgruppe Passive Sicherheit) in Entwicklung befindet, welche

- in jedes Fahrzeug mit I-Size-Vorbereitungen passen und, dank der ISOfix-Verbindung, einen Fehleinbau (misuse) verringern wird

- unter einem Alter von 15 Monaten keine vorwärts gerichtete Nutzung erlauben wird

- einen Seitenaufprall-Test beinhalten wird (fehlt in der aktuellen Regelung)

- klare und weniger zweideutige Informationen für die Konsumenten bereitstellen wird, da die Klasseneinteilung nicht nach Gewichtsklassen, sondern nach Statur stattfinden wird.

1 Uniform Provisions Concerning the Approval of Restraining Devices for Child Occupants of Power-Driven Vehicles ('Child Restraint Systems’)

2 http://www.anec.eu/attachments/ANEC-R&T-2008-TRAF-003.pdf

3 Ehemals T-standard, ersetzt durch den neuen “Plus test”, welcher testet, wie Belastungen auf das Genick in Unfallsituationen wirken. "

Jetzt sollten doch alle Eltern nochmal genau nachdenken und sich infomieren, oder?

Eure Madame EtePetete

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